Leitbild für Studium und Lehre
Welches Selbstverständnis hat die BHH in Bezug auf Studium und Lehre?
In acht kurzen Leitsätzen formuliert das Leitbild Kernaussagen und Handlungsschwerpunkte. Dabei steht im Mittelpunkt, dass gute Lehre und erfolgreiches Studieren eine Gemeinschaftsaufgabe sind. Zusammen mit den Kooperationspartnern der studienintegrierenden Ausbildung tragen alle Mitglieder der BHH dazu bei: Lehrende, Studierende und die Mitarbeitenden in der Verwaltung.
Durch Aufklappen der Leitsätze werden jeweils nähere Erläuterungen sichtbar:
Mit der studienintegrierenden Ausbildung beteiligt sich die Berufliche Hochschule Hamburg (BHH) an einem innovativen Konzept zur Verzahnung von dualer Berufsausbildung und akademischem Studium und leistet einen Beitrag zu deren Gleichwertigkeit. Auszubildende und Studierende erhalten das Beste aus drei Welten: anspruchsvolle praktische Fertigkeiten im Ausbildungsunternehmen, breites Wissen über das gesamte Berufsfeld in der Berufsschule und akademische Kompetenzen in der Hochschule. Jeder der Lernorte leistet einen eigenen, unverzichtbaren und gleichwertigen Beitrag, so dass ein ganzheitliches Bildungsangebot durch enge und kontinuierliche Abstimmung und Kooperation entsteht.
Absolvent:innen werden befähigt, anspruchsvolle betriebliche Problemstellungen auf der Grundlage beruflicher und akademischer Handlungskompetenzen unter Anwendung wissenschaftlicher Methoden zu bewältigen. Als gesellschaftlich verantwortungsvoll handelnde Persönlichkeiten verfügen die Absolvent:innen sowohl über die Fähigkeiten, durch integratives Denken komplexe praktische Probleme strukturiert zu lösen und deren Ergebnisse zu kommunizieren, als auch über soziales und kulturelles Orientierungs- und Gestaltungsvermögen.
Die erworbenen Kompetenzen befähigen sie, im Anschluss an unser innovatives Bildungskonzept anspruchsvolle Fach- und Führungsaufgaben in unterschiedlichen Organisationen der Wirtschaft und Gesellschaft zu übernehmen sowie weitere hochwertige berufliche und/oder akademische Qualifizierungswege zu verfolgen.
Die Didaktik der studienintegrierenden Ausbildung ist auf eine Verzahnung des betrieblichen, beruflichen und akademischen Lehrens und Lernens ausgelegt. Jeder Lernort strebt eine ganzheitliche Ausbildung an und orientiert sich an diesen Bereichen des Lehrens und Lernens unter Beibehaltung seiner besonderen Stärken und didaktischen Ansätze.
Die BHH gestaltet das Curriculum im Sinne der studienintegrierenden Ausbildung (siA) und achtet dabei insbesondere auf abgestimmte Studieninhalte und komplementäre Zielsetzungen des Kompetenzerwerbs der Studierenden an den drei Lernorten Hochschule, Berufsschule und Unternehmen. Hierbei stimmt die BHH gemeinsam mit ihren Partner:innen die Bestandteile der Bildungsgänge so aufeinander ab, dass eine wechselseitige Übertragung der Inhalte und Lehr-Lern-Aktivitäten zwischen den Lernorten ermöglicht wird.
Eines der didaktischen Leitziele der BHH ist die Förderung der beruflichen und akademischen Handlungskompetenzen. Ermöglicht wird dies durch praxis- und projektbasiertes Lernen orientiert an beruflichen und akademischen Handlungsprozessen. Die Didaktik und Methodik des Lehrens und Lernens an der BHH sind daran ausgerichtet, dass die Kernkompetenzen kritisches Denken, Kreativität, Kommunikation und Kollaboration für die Berufswelt von morgen eine direkte Förderung erfahren. Insgesamt ist die Kompetenzorientierung Bestandteil unseres akademischen Selbstverständnisses und spiegelt sich in Prozessen des Lehrens, Lernens und Prüfens wider.
Für einen stetigen Weiterentwicklungsprozess der Lehre setzen sich Lehrende der BHH mit Evaluations- und Feedbackergebnissen auseinander und begreifen diese als Potenzial zur Qualitätssicherung und -steigerung der Lehre. Dabei nehmen sich die Akteur:innen der drei Lernorte BHH, Berufsschule und Betrieb im Rahmen von wiederkehrenden Austausch- und Vernetzungsformaten hochschul- sowie berufsschuldidaktische Fragestellungen vor. Ziel ist es, die Ergebnisse in bedarfsgerechte und zielgruppenadäquate Weiterentwicklung curricularer Lehr- und Lernprozesse zu überführen.
Die BHH schafft förderliche Lernbedingungen und transparente Verfahren zur Leistungsbeurteilung für alle studienintegrierenden Auszubildenden, unabhängig von ethnischer oder sozialer Herkunft, Gender, sexueller Identität oder Beeinträchtigung. Die BHH begegnet verschiedenen Perspektiven, Erfahrungswerten und Begabungen der studienintegrierenden Auszubildenden offen und wertschätzend und fördert dabei das selbstverantwortete Lernen und die Entfaltung der individuellen Potenziale.
Die diversen Voraussetzungen der Lernenden fließen in die Gestaltung und Weiterentwicklung der Lehre ein und sie wirken aktiv und eigenverantwortlich bei der weiteren Ausgestaltung der BHH mit.
Der Bildungsverlauf über Lernorte, institutionelle Kulturen und Handlungen hinweg eröffnet verschiedene Perspektiven und Zugänge zu Themen und Inhalten. Sowohl auf institutioneller als auch auf inhaltlicher und persönlicher Ebene erfordert dies einen kritischen Austausch und Abwägen, wodurch Möglichkeiten von Ergebnissen, Lösungen und Zugängen bereichert und diversifiziert werden.
Die Kompetenz, fundierte und reflektierte, abwägende und ausgewogene Entscheidungen treffen zu können, wird daher explizit in den Blick genommen – nicht nur auf fachwissenschaftlicher oder inhaltlicher, sondern ebenso auf individueller Ebene.
Die kritische Reflexionskompetenz beinhaltet in diesem Zusammenhang individuell verschiedene Schwerpunkte und fördert so die Persönlichkeitsentwicklung.
Vielschichtigkeit bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sich Coaching- und Beratungsangebote sowohl auf Bildungs- als auch auf damit verbundene Persönlichkeitsebenen beziehen.
Die Angebote sind vielseitig mit unterschiedlichem Schwerpunkt über den gesamten Verlauf der Bildungsgänge hinweg und umfassen gezielte Angebote in Beratung und Coaching. Dabei werden die Phasen vor, während und nach einem Bildungsgang berücksichtigt.
Als elementare Bestandteile sind die Unterstützungsangebote curricular verknüpft und ermöglichen individuelle Entscheidungen der Lernenden. Hierbei steht insbesondere ein Bildungsweg-Coaching – in der Regel in den ersten drei Semestern des Bildungsganges – im Fokus.
Das Leitbild wurde durch den Hochschulsenat der BHH auf seiner 17. Sitzung am 19. Januar 2023 beschlossen. Es soll vor allem ein Impuls für weitere Diskussionen über Lehren und Lernen und Entwicklungen an der BHH sein.
Für die Erarbeitung und Abstimmung war im Frühjahr 2022 ein Senatsausschuss eingerichtet worden, der neben der Beteiligung aller hochschulischen Statusgruppen auch Beteiligte aus den kooperierenden Berufsschulen und Unternehmen umfasste.
Vorsitz:
- Prof. Dr. Torsten Bleich (Vizepräsident für Studium und Lehre)
Für die Gruppe der hauptamtlichen Hochschullehrer:innen:
- Prof. Dr. Uwe Schaumann (Professor für Allgemeine BWL, insbesondere Personalmanagement und Personalentwicklung in KMU)
- Prof. Dr. Michael Heins (Professor für Allgemeine BWL, insbesondere
Industrielles Management) - Prof. Dr. Robert Mertens (Professor für Programmierung und Software)
Für die Gruppe der Berufsschullehrer:innen:
- Dr. Heiko Reichelt (BS 26)
- Ulrich Stritzel (BS 14)
Für die Gruppe der Kooperationsunternehmen:
- Yvonne Stahn (Siemens Energy Global GmbH & Co KG)
- Victoria Knappe (Hamburger Sparkasse AG)
Für die Gruppe der Studierenden:
- Johanna Wulf
Für Ressort II (Studium und Lehre):
- Sabine Mauermann
Für das akademische Personal:
- Dr. Bettina Bello