Ein innovatives Modell wie die studienintegrierende Ausbildung braucht auch Innovationen im Bereich Qualitätsmanagement. Unter Federführung des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung (HIBB) führen wir ein Projekt zur „Qualitätssicherung hybrider Ausbildungsangebote (tQM)“ durch, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.

Beim BMBF-Wettbewerb InnoVET „Zukunft gestalten – Innovationen für eine exzellente berufliche Bildung“ gehört unser Verbundprojekt mit dem Ziel eines trialen Qualitätsmanagementsystems (tQM) zu den 17 von der Jury aus insgesamt 176 Anträgen ausgewählten Einreichungen. Die Projektlaufzeit beträgt vier Jahre (01.11.2020 bis 31.10.2024).

Kontinuierlich, systematisch, effektiv

Die BHH wird ein System der kontinuierlichen Qualitätssicherung einrichten, das über die  verbindliche Qualitätssicherung durch eine angestrebte Studiengangsakkreditierung hinausgeht.

Für das besondere Studienmodell der BHH bedarf es eines Qualitätsmanagementsystems, das die Verzahnung der drei Lernorte Unternehmen, Berufsschule und Hochschule inhaltlich, organisatorisch und vertraglich unterstützt. Zur Gewährleistung dieser intensiven Kooperation der Lernorte werden auch konzeptionelle Innovationen der Qualitätssicherung notwendig sein, da bislang keine überzeugenden Instrumente der Qualitätssicherung hybrider Modelle von akademischer und beruflicher Bildung bereitstehen.

Es soll begleitend zur Prozessgestaltung im Rahmen des Aufbaus der BHH ein effektiver Qualifizierungs- und Unterstützungsprozess für die Lehre und die Hochschulverwaltung realisiert werden, sodass die BHH im Sinne einer umfassenden Qualitätskultur auf die Resultate und Ergebnisse aus den Qualitätsüberprüfungen reagieren kann. Die BHH ist somit nicht nur ein Lernort, sondern versteht sich auch selbst als lernende Organisation, die danach strebt, ihre Konzepte stetig zu überprüfen und zu verbessern.

Die Qualitätssicherungsverfahren der Beruflichen Hochschule Hamburg werden die Lernenden einbinden und die kooperierenden Einrichtungen, insbesondere die betrieblichen Praxispartner und die Berufsschulen, an der Weiterentwicklung der Bildungsgänge beteiligen.

Projekt „Qualitätssicherung hybrider Ausbildungsangebote (tQM)“ im Rahmen von InnoVET

Mit den Lernorten Berufsschule, Betrieb und Hochschule treffen berufliche und akademische Bildungssektoren mit ihren eigenen Gesetzen, Verordnungen und Kulturen aufeinander. In allen Bereichen existiert eine Vielfalt an verschiedenen Instrumenten und Verfahren – jedoch weitgehend voneinander separiert. Bislang fehlt es an Instrumenten der Qualitätssicherung hybrider Bildungsangebote. Aus diesem Grund sind konzeptionelle Innovationen der Qualitätssicherung erforderlich, mit denen eine Integration der bereits vorhandenen Verfahren aus beiden Sphären erreicht werden kann.

Vor diesem Hintergrund hat sich das HIBB mit der BHH als Verbundpartnerin beim Wettbewerb InnoVET beworben. Mit Erfolg: Unser Projekt wird mit einer Laufzeit von vier Jahren durch das BMBF gefördert. Das Antragsvolumen beträgt ca. vier Millionen Euro.

Im Projekt sollen (allgemein nutzbare) Instrumente der Qualitätssicherung mit folgenden Elementen entwickelt werden:

  • Instrumente der institutionellen Qualitätssicherung (Fokus: Lernortkooperation)
  • Instrumente der individuellen proaktiven Qualitätssicherung (Coaching und Beratung)
  • Instrumente der Qualitätssicherung durch Prüfungen und Monitoring

Eine Zusammenfassung der Vorhaben kann dem Informationspapier (siehe oben sowie unten unter „Weitere Informationen“) entnommen werden.

Das Projektteam – Andreas Kahl-Andresen, Lars Höpner, Stefanie Mahler und Dr. Cortina Gentner (von links) – hat in der Zeit vom 1.9.2019 bis 29.2.2020 gemeinsam mit Expertinnen und Experten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der beruflichen und akademischen Bildung den Antrag erarbeitet.