Abgeordnete aus den Ausschüssen für Schule und Wissenschaft erhalten Einblick in die studienintegrierende Ausbildung

Die Gründung der Beruflichen Hochschule Hamburg (BHH) ist mit breiter Unterstützung durch die Politik zustande gekommen. Nun konnten sich Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft vor Ort ein Bild von der BHH machen. Am 28. Juni 2022 haben Abgeordnete aus dem Schulausschuss und dem Wissenschaftsausschuss Einblicke in die Hochschule erhalten. Studierende und Lehrende teilten ihre Erfahrungen aus den ersten zwei Semestern der studienintegrierenden Ausbildung. Im Gespräch mit Dr. Eva Gümbel, Staatsrätin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung, und Rainer Schulz, Staatsrat der Behörde für Schule und Berufsbildung, wurden Chancen und Perspektiven des innovativen Bildungsangebots reflektiert.

Dr. Eva Gümbel, Staatsrätin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung, im Gespräch über das innovative Studienmodell der BHH (Fotograf: Roland Magunia)

Dr. Eva Gümbel, Staatsrätin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung, im Gespräch über das innovative Studienmodell der BHH (Fotograf: Roland Magunia)

Christian Scherf, BHH-Gründungskanzler: „Die Berufliche Hochschule Hamburg realisiert ein vollkommen neues, innovatives Bildungsmodell, bei dem berufliche und akademische Bildung zusammengeführt werden. Wir verstehen uns dabei als Brückenbauer. Der Austausch mit Bürgerschaftsmitgliedern aus den beiden für die BHH relevanten Ausschüssen, dem Schul- und dem Wissenschaftsausschuss ist für uns besonders wertvoll. Hier kommen beide Perspektiven, die für die BHH wichtig sind, zusammen. Wir freuen uns über das große Interesse der Abgeordneten an unserer Hochschule sowie an den Erfahrungen von Studierenden, Professorinnen und Professoren.“

Die Abgeordneten zeigten sich überzeugt von dem Konzept, duale Berufsausbildung und akademisches Studium eng miteinander zu verzahnen. Doch wie sieht der Alltag aus?

Annkathrin Kammeyer, Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion für Wissenschaft, erkundigte sich bei den Studierenden: „Sie lernen an der BHH, in der Berufsschule und im Unternehmen. Wie genau läuft der Wechsel zwischen den drei Lernorten ab?“ Hussein Salum, Student und stellvertretender Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der BHH, erklärte: „Das ist gut organisiert. Wir haben Blockphasen, in denen wir uns jeweils auf die Hochschule, das Unternehmen oder die Berufsschule konzentrieren können. Es gibt außerdem regelmäßige Seminarnachmittage an der BHH, sodass die Hochschule auch in den Praxisphasen für uns präsent ist.“

Hussein Salum, stellvertretender Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der BHH, teilt seine Erfahrungen als Student und Auszubildender zugleich. (Fotograf: Roland Magunia)

Hussein Salum, stellvertretender Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der BHH, teilt seine Erfahrungen als Student und Auszubildender zugleich. (Fotograf: Roland Magunia)

Birgit Stöver, Bildungspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion, fragte nach Anschlussperspektiven: „Welche Möglichkeiten haben Absolventinnen und Absolventen der BHH, sich zum Beispiel durch einen Master weiter zu qualifizieren?“ BHH-Gründungskanzler Christian Scherf: „Unser Angebot ist in beide Richtungen anschlussfähig. Der Bachelorabschluss berechtigt für ein nachfolgendes Masterstudium an einer anderen Hochschule, etwa in berufsbegleitender Form. Auch im jeweiligen Ausbildungsberuf stehen die etablierten Wege offen.“

Teil der studienintegrierenden Ausbildung ist ein Bildungsweg-Coaching. „Dazu gab es bereits eine Informationsveranstaltung und erste Einzelgespräche“, berichtete Studentin Johanna Wulf, Mitglied des AStA, „die Coaches sind für uns jederzeit ansprechbar.“

BHH-Gründungskanzler Christian Scherf (Bildmitte) erklärt am Modell, wie der neue Berufs- und Hochschulcampus Brekelsbaums Park aussehen wird. (Fotograf: Roland Magunia)

BHH-Gründungskanzler Christian Scherf (Bildmitte) zeigt am Modell, wie der neue Berufs- und Hochschulcampus Brekelsbaums Park aussehen wird. (Fotograf: Roland Magunia)

Zum Abschluss hatten die Abgeordneten Gelegenheit, ein Modell des künftigen Standorts der BHH zu besichtigen. Auf einem Grundstück am Brekelbaums Park wird für rund 100 Millionen Euro ein neuer Bildungscampus mit mehreren Neubauten für die BHH und zwei berufsbildende Schulen entstehen.

Rainer Schulz (r.), Staatsrat der Behörde für Schule und Berufsbildung, erklärt die Motivation zur Gründung der Beruflichen Hochschule Hamburg. (Fotograf: Roland Magunia)

Rainer Schulz (r.), Staatsrat der Behörde für Schule und Berufsbildung, erklärt die Motivation zur Gründung einer Beruflichen Hochschule in Hamburg. (Fotograf: Roland Magunia)

Über die Berufliche Hochschule Hamburg (BHH)

Die Berufliche Hochschule Hamburg (BHH) verfolgt ein innovatives Konzept zur Verzahnung von dualer Berufsausbildung und akademischem Studium. An der BHH wird die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung gelebt. Sie ermöglicht zwei Abschlüsse in nur vier Jahren: Ausbildungsabschluss und Bachelor. Es findet eine enge Zusammenarbeit mit den berufsbildenden Schulen und Kooperationsunternehmen statt. Auszubildende und Studierende erhalten das Beste aus drei Welten: anspruchsvolle praktische Fertigkeiten im Ausbildungsunternehmen, breites Wissen über das gesamte Berufsfeld in der Berufsschule und akademische Kompetenzen für das Berufsfeld in der Hochschule.

Das Arbeitspensum orientiert sich an der Fünf-Tage-Woche und die Studierenden erhalten von Beginn an eine Ausbildungsvergütung. Innerhalb von 18 Monaten können die Studierenden anhand ihrer bis dahin gesammelten Erfahrungen und begleitet durch ein Coaching die Entscheidung über ihren weiteren Bildungsweg überprüfen.

Die Gastgeberinnen und Gastgeber der BHH freuen sich über den Besuch und das Interesse aus der Politik. (Fotograf: Roland Magunia)

Die Gastgeberinnen und Gastgeber der BHH freuen sich über den Besuch und das Interesse aus der Politik. (Fotograf: Roland Magunia)